Shinkansen Serie 700 – Hochgeschwindigkeitszug in Japan
Beschaffung und Einsatz der Serie 700
Von der Shinkansen-Serie 500 wurden aus Kostengründen nur neun Einheiten hergestellt. Um die ältesten Fahrzeuge der Baureihe 0 und 100 ausrangieren zu können, musste eine neue, kostengünstigere Generation von Superzügen beschafft werden. Im Herbst 1997 lieferte das Herstellerkonsortium aus Nippon Sharyo, Kawasaki Heavy Industries, Hitachi und Kinki Sharyo einen Vorserienzug der Baureihe 700 an JR Central aus. Mit dem 16-teiligen Hochgeschwindigkeitszug fanden umfangreiche Fahrversuche auf den Tokaido- und Sanyo-Shinkansen statt.
Zwischen 1999 und 2005 beschaffte sich JR Central insgesamt 60 sechzehnteilige Garnituren (Variante C). Ab März 1999 standen vier Einheiten zur Verfügung, die es ermöglichten, dreimal am Tag als Nozomi zwischen Tokio und Shin-Osaka zu pendeln. Peu à peu verdrängten sie die Serie 300 aus dem Nozomi- in den Hikari-Dienst. Nozomi ist in Japan die schnellste Zuggattung mit nur sehr wenigen Zwischenhalten an großen Bahnhöfen. Seit 2000 verkehren die Züge der Baureihe 700 auf der Tokaido-Linie auch im „langsameren“ Hikari-Dienst.
Shinkansen-Netz
Die Betreibergesellschaft JR West war von der neuen Shinkansen-Generation überzeugt und orderte 12 Achtwagenzüge vom Typ 700. Seit dem 11. März 2000 kommen die 16 kurzen Züge der Variante E als „Hikari Rail Star“ zwischen Osaka und Hakata zum Einsatz. Die Auslieferung war bis 2003 abgeschlossen. Auffallend ist die unterschiedliche Lackierung der Züge im Vergleich zu den 16-teiligen Zügen bei JR Central. Die Pantographen unterscheiden sich ebenfalls, auch wenn sie sich ähnlich sehen. Die achtteiligen JR 700 haben automatische Kupplungen unter den Nasenverkleidungen erhalten, sodass sie in Doppeltraktion fahren können. Die 1. Klasse (green class) fehlt. Dafür unterscheidet sich die Standard-Klasse in der Sitzanordnung: fünf reservierungspflichtige Wagen weisen eine 2+2 Bestuhlung auf, die übrigen nicht reservierungspflichtigen Wagen eine 2+3 Bestuhlung. Der Sitzabstand beträgt überall im Zug 1040 mm.
Ab 2002 folgten noch 15 Langzüge der Variante B, um die verbrauchten Fahrzeuge vom Typ 100 im Hikari-Dienst abzulösen. Die Spezifikationen gleichen den Zügen der JR Central. Lediglich durch die LED-Anzeigen, weißen Stromabnehmer und JR 700-Logos an den Wagen sind sie zu unterscheiden.
Technik
In der Baureihe 700 steckt ähnlich viel Hightech wie in den Zügen der Baureihe 500. Trotzdem ist die neueste Generation der japanischen Superzüge in der Herstellung pro Zug um 1 Milliarde Yen (8,58 Millionen Euro) günstiger. Im Plandienst erreicht dieser Zug maximal 285 km/h. Um einen besonders ruhigen Lauf wie bei der Baureihe 500 zu erreichen, sind zwischen den Wagen Schlingerdämpfer angebracht. Spezielle halbautomatische Federungen zwischen Drehgestell und Wagenkasten garantieren eine sanfte Fahrt bei Schnellfahrten. Auch diese Federung ist kostengünstiger als beim JR 500. Zwölf von 16 Wagen sind motorisiert und beschleunigen den Zug mit knapp 2 km/h pro Sekunde. Durch eine konsequente Leichtbauweise liegt die Radsatzlast bei nur 11,39 Tonnen.
Zug- / Baureihenbezeichnung: | Baureihe 700, Variante E |
Einsatzland: | Japan |
Hersteller: | Kawasaki Heavy Industries Hitachi Nippon Sharyo Kinki Sharyo |
Anzahl der Züge: | 15 Züge |
Zugtyp: | Triebwagenzug |
Anzahl der Endwagen: | 2 Endwagen |
Anzahl der Mittelwagen: | 6 Mittelwagen |
Anzahl der Sitzplätze 1. / 2. Klasse / Restaurant: | --- / 571 / --- (571 insg.) |
Baujahre: | 1999–2003 |
Inbetriebnahme: | 11.03.2000 |
Spurweite: | 1435 mm |
Stromsystem(e): | 25 kV / 60 Hz |
Zugleitsystem(e): | verbessertes, digitales ATC (Automatic Train Control) - System |
Technisch zugelassene Höchstgeschwindigkeit: | 300 km/h |
Höchstgeschwindigkeit im Plandienst: | 285 km/h |
Motoren: | 24 Motoren |
Antriebsleistung des Zuges: | 6.600 kW ( 24 x 275 kW ) |
Beschleunigung des Zuges: | 0,55 m/s² |
Anfahrzugkraft: | 225 kN |
Jakobsdrehgestelle: | Nein |
Neigetechnik: | Nein |
Zug fährt auch in Traktion: | Ja |
Achsformel: | 2'2' + 6 x Bo'Bo' + 2'2' |
Länge / Breite / Höhe der Endwagen: | 27.350 / 3380 / 3650 mm |
Länge / Breite / Höhe der Mittelwagen: | 25.000 / 3380 / 3650 mm |
Achslast (maximal): | 11.39 t |
Leergewicht: | 356 t |
Zuglänge: | 204,7 m |
Zug- / Baureihenbezeichnung: | Baureihe 700, Varianten B und C |
Einsatzland: | Japan |
Hersteller: | Kawasaki Heavy Industries Hitachi Nippon Sharyo Kinki Sharyo |
Herstellungskosten pro Zug: | 34,35 Mio. Euro |
Anzahl der Züge: | 75 Züge |
Anzahl der Züge im Detail: | Variante B: 15 Züge (JR West) Variante C: 60 Züge (JR Central) |
Zugtyp: | Triebwagenzug |
Anzahl der Endwagen: | 2 Endwagen |
Anzahl der Mittelwagen: | 14 Mittelwagen |
Anzahl der Sitzplätze 1. / 2. Klasse / Restaurant: | 200 / 1123 / --- (1323 insg.) |
Baujahre: | 1997–2006 |
Inbetriebnahme: | 13.03.1999 |
Spurweite: | 1435 mm |
Stromsystem(e): | 25 kV / 60 Hz |
Zugleitsystem(e): | verbessertes, digitales ATC (Automatic Train Control) - System |
Höchstgeschwindigkeit bei Versuchsfahrten: | 338 km/h |
Technisch zugelassene Höchstgeschwindigkeit: | 300 km/h |
Höchstgeschwindigkeit im Plandienst: | 285 km/h |
Motoren: | 48 Motoren |
Antriebsleistung des Zuges: | 13.200 kW ( 48 x 275 kW ) |
Beschleunigung des Zuges: | 0,55 m/s² |
Anfahrzugkraft: | 450 kN |
Jakobsdrehgestelle: | Nein |
Neigetechnik: | Nein |
Zug fährt auch in Traktion: | Nein |
Achsformel: | 2'2' + 6 x Bo'Bo' + 2'2' + 2'2' + 6 x Bo'Bo' + 2'2' |
Länge / Breite / Höhe der Endwagen: | 27.350 / 3380 / 3650 mm |
Länge / Breite / Höhe der Mittelwagen: | 25.000 / 3380 / 3650 mm |
Achslast (maximal): | 11.39 t |
Leergewicht: | 640 t |
Zuglänge: | 404,7 m |